Kunst bei KFO Roming

Wenn Minimalismus Emotionen auslöst

Das Künstlerehepaar Alina und Sebastian Ciuciu aus Wien

Kunst ist wie ein Gefühl. Sie kann uns überwältigen und zu Tränen rühren. Ein Blick genügt und wir haben eine intensive Verbindung zu Bild, Skulptur oder Installation und zu ihrem kreativen Erschaffer. Wir verstehen die Botschaft, die hinter den Pinselstrichen, Farben und dem Spiel aus Licht und Schatten steckt.

Wenn man vor einem Ciuciu steht, kann man die Energie spüren, die von ihm ausgeht. Ein emotionales Feuerwerk, das den Betrachter sofort in den Bann zieht. Und doch sind die Werke in ihrem Stil, der Machart und den Farben trotz ihrer Schlichtheit so unterschiedlich. Woran das liegt? Hinter Ciu Ciu Art verbergen sich zwei Menschen: das Künstlerehepaar Alina (35) und Sebastian (36) Ciuciu aus Wien. Seit rund vier Jahren malen die beiden, vor etwa zwei Jahren haben sie ihre gut bezahlten Jobs als Fotografen und Videografen an den Nagel gehängt, um nur noch von der Kunst zu leben. Dabei haben sie sich alles, was sie können, autodidaktisch beigebracht. Den Schritt haben sie nicht bereut. Und der Erfolg gibt ihnen Recht: Der österreichische Ex-Kanzler Sebastian Kurz hat Ciucius an der Wand, ebenso das Who-is-who der Influencer-Szene der Alpenrepublik. „Das mit der Kunst hat sich organisch entwickelt“, sagt Alina Ciuciu. „Ohne irgendwelche Connections oder Galerien. Wir haben unsere Kunst auf Instagram gepostet und schon kamen die Anfragen. Ich war ganz aus dem Häuschen, dass jemand für meine Leidenschaft Geld ausgeben will.“

„Die Malerei hat Gefühle in uns hervorgerufen, mit denen wir nicht gerechnet haben“, sagt Sebastian Ciuciu. Plötzlich seien sie bei der Jagd nach Motiven nicht mehr auf ihre Umwelt, eine Kamera und Objektive beschränkt gewesen. „Du schaust nach innen. In deine innere Welt, und alles ist möglich.“ Inspirationen liefert das Leben: Begegnungen mit Freunden, mit Menschen. Das Zwitschern eines Vogels im Garten reicht schon aus – und sofort muss Alina Ciuciu zu den Farben greifen.

Die Stile der beiden unterscheiden sich deutlich. Und doch bilden sie eine Einheit, nicht nur dem Namen nach. Keiner verdrängt oder überfrachtet den anderen. Das macht sie zu etwas Besonderem. „Deine Kunst ist wie aufatmen, wie ein Zur-Ruhe-kommen, eine sofortige, innere Ruhe“, sagt Alina zu Sebastian. „Und deine Werke sind eine Farbexplosion. Sie widerspiegeln deine innere Welt, wie du bist“, erwidert er.

Sebastian Ciuciu verwendet ausschließlich Schwarz, Weiß, Grau und Gold. Er liebt das Spiel mit Licht und Schatten auf weißen Leinwänden. Er experimentiert gerne – etwa mit Holz und Feuer – und illuminiert seine Werke teilweise von innen. Die Limitierung in der Farbe führe zu Tiefe, zu tiefen Gefühlen. „Ich fühle mich manchmal wie ein Wissenschaftler“, sagt er. „Ich möchte wissen, warum Menschen auf Kunst reagieren und wozu sie fähig ist. Dass jemand bei einem Bild nur mit Weiß und etwas Schattenspiel anfängt zu weinen, ist ein Mysterium. Das will ich entdecken.“ „Ich dachte immer: ‚Das ist ja voll die Limiterung‘“, wirft Alina ein. „Ich würd‘ die Panik bekommen, wenn man mir sagt, ich darf jetzt nur mehr mit diesem Spektrum arbeiten.“ Aber genau diese Limitierung mache für sie die Schönheit von Sebstians Werken aus. Der Minimalismus und die Tiefe trotz der Einfachheit. Bei Alina ist es genau gegensätzlich. Sie liebt die Vielfalt in Farbe und Form, zeigt ihren „Expressionimus“, wie sie es nennt, mit pinken Explosionen oder Smileys. Ihre Bilder sind bunt, fröhlich und strahlen eine tiefe Lebensfreude aus, die sofort auf den Betrachter überspringt. Reicht ihr die Zweidimensionalität der Leinwand nicht aus, geht sie noch einen Schritt weiter und bannt ihre Welt in eine Skulptur. „Das ist herrlich“, sagt sie. „Du kannst das Objekt von allen Seiten betrachten und diese Welt völlig neu entdecken.“ „Das ist ein ganz neuer Dialog“, schließt Sebastian an. „Es ist faszinierend. Wie im Leben ist Alina auch über die Kunst sofort mit einem Menschen connected. Und es geht sofort immer in die Tiefe.“

Wer die emotionale Tiefe ihrer Kunst sowie Alina und Sebstian Ciuciu in natura erleben möchte, nimmt am besten Kontakt zu den beiden via Instagram auf. Dort geben sie auch Einblicke in ihre Welt und die Entstehung ihrer Werke. Mehrmals im Jahr laden die beiden zu Open-Studio-Days in ihren Garten und ihr Atelier ein. Eine feste Dauerausstellung in Wien gibt es nicht. Seit Mitte September bis Mitte November sind ihre Werke in der Deggendorfer Art Praxis® von Dr. Jürgen Roming ausgestellt. Sie kosten je nach Größe zwischen 400 und 10.000 Euro.

www.ciuciu.art
Instagram: www.instagram.com/ciuciu.sebastian/
Instagram: www.instagram.com/alina.ciuciu/

ARTnight
VERNISSAGE UND AUSSTELLUNG FÜR DEN GUTEN ZWECK

Dass die Art Praxis® von Dr. Jürgen Roming nicht nur für Kieferorthopädie, sondern auch für Kunst und Kultur steht, konnte am Samstag, den 14. September 2024, bei der ARTnight „Artig“ für geladene Gäste wieder einmal miterlebt werden. Im Mittelpunkt stand selbstverständlich das Künstlerehepaar Alina und Sebastian Ciuciu aus Wien, das mit seinen Kunstwerken für zwei Monate die Praxis im Sinne einer „Transformation“ beglückt. So sind nicht nur im Galeriegang die Kunstwerke zu sehen, sondern alle weiteren Räume wurden mit Bilden des Künstlerehepaares umgestaltet.

Der Abend der Vernissage wurde zum ersten Mal als Charity-Veranstaltung durchgeführt: Die Protagonisten von „Art Helps“, das Ehepaar Yasemin und Thomas Lupo aus Stuttgart, waren genauso anwesend wie der Gründer von Eden Culture, Dr. Johannes Hartl aus Augsburg. Letzterer fungierte zusätzlich als Art-Talker und stellte den anwesenden Gästen das Ehepaar Ciuciu und seine Werke mit gezielten Fragen vor. Wenn die Temperaturen auch an diesem Abend eher frostig waren, so heizte das Matti Klein Soul Trio aus Berlin musikalisch mit seinem speziellen Soul-Jazz entsprechend ein.

Seit 2008 bietet Kieferorthopäde Roming Künstlern aus Nah und Fern in seiner Deggendorfer Art Praxis® in wechselnden Ausstellungen Raum, um ihre Werke zu präsentieren. Zum einen dient dies der Abwechslung für seine Mitarbeiter*innen, für Patient*innen, sowie Besucher und Begleitpersonen. Im Sinne des „Healing-Art-Konzeptes“ soll die Kunst auch Angstpatienten von der bevorstehenden Behandlung ablenken und Menschen ihren stressigen Alltag vergessen lassen.

www.artpraxis.de

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von Dr. Marina Jung

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