Festlich geschmückt

Festlich geschmückt

Wie die Tanne zum Inbegriff von Weihnachten wurde

Für viele ist er der Inbegriff von Weihnachten: der Weihnachtsbaum. Lichter, bunte Kugeln, Sterne, Engerl, Glöckchen und Lametta zieren seine Zweige und werden zum Symbol für eine ruhige, staade Zeit im Kreis der Liebsten. Doch woher kommt die Tradition, einen Baum im Haus aufzustellen? Wir haben uns auf Spurensuche begeben.
In vorchristlicher Zeit verkörperten immergrüne Pflanzen wie Fichte, Tanne, Stechpalme oder Mistel Lebenskraft. Während der dunklen Jahreszeit gab ihr Grün den Menschen Hoffnung auf die Wiederkehr des Frühlings. Zur Wintersonnenwende wurden Bäume oder Zweige im Haus, sogenannte Wintermaien, als Sinnbild des Lebens und der Fruchtbarkeit aufgestellt.
Im Mittelalter begann die Kirche, zur Weihnachtszeit biblische Szenen für das Volk bildlich darzustellen. Beliebt war die Geschichte von Adam und Eva im Paradies. Dafür brauchte es allerdings einen immergrünen Baum, an den Äpfel gehängt wurden. Voilà: die Geburtsstunde des Weihnachtsbaumes.
Der erste geschmückte Weihnachtsbaum soll angeblich 1419 vor dem Heilig-Geist-Spital in Freiburg gestanden haben. Bäckerknechte sollen ihn dort mit Äpfeln, Nüssen und Lebkuchen behängt haben, die Kinder an Neujahr herunterschütteln durften.
Mit Kerzen geschmückte Bäume gab es ab der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts zunächst in den Häusern evangelischer Familien. Zum religionsübergreifenden Sinnbild des Weihnachtsfestes wurde der Baum erst im 19. Jahrhundert. Heute ist er auf der ganzen Welt zu finden – vor dem Weißen Haus in Washington, vor dem Rockefeller Center in New York, auf dem Trafalgar Square in London oder auf dem Petersplatz in Rom werden sogar riesengroße Exemplare aufgestellt.

Info
Das Lied „O Tannenbaum“ stammt aus dem 16. Jahrhundert. Den Text dazu schrieben Joachim August Zarnack (erste Strophe, 1919) und Ernst Anschütz (1924).

O Tannenbaum, o Tannenbaum,
wie treu sind deine Blätter.
Du grünst nicht nur zur Sommerzeit,
nein auch im Winter, wenn es schneit:
O Tannenbaum, o Tannenbaum,
wie treu sind deine Blätter!

O Tannenbaum, o Tannenbaum,
du kannst mir sehr gefallen!
Wie oft hat nicht zur Weihnachtszeit
ein Baum von dir mich hoch erfreut!
O Tannenbaum, o Tannenbaum,
du kannst mir sehr gefallen!

O Tannenbaum, o Tannenbaum,
dein Kleid will mich was lehren!
Die Hoffnung und Beständigkeit
gibt Trost und Kraft zu jeder Zeit!
O Tannenbaum, o Tannenbaum,
dein Kleid will mich was lehren!

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von Dr. Marina Jung

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