Leid ist leise

Wie eine Orange und eine kleine Spende Freude schenken

Der Landkreis Regen im Bayerischen Wald ist östlichste Ferienregion Bayerns. Urlauber wandern im „Grünen Dach Europas“, genießen das ArberLand und den Schwarzen Regen. Viele träumen davon, in diesem Naturidyll zu leben. Doch auch hier wohnen Menschen, die finanziell kaum über die Runden kommen. Eine davon ist Marion S. Die 58-Jährige steht schon lange abseits, wenn es um Freizeitvergnügen oder Schmankerl geht. Sie bleibt zuhause.

Dabei war sie früher Westernreiterin, hat zu Pferd oder mit Hund die Natur genossen. „Meine Stute hat super auf mich gehört, auf die kleinsten Bewegungen reagiert“, sagt die gelernte Industriekauffrau, die in München aufwuchs und dort in der Buchhaltung einer Brauerei arbeitete. Mit der Mutter hat sie sich im Bayerischen Wald den Traum vom eigenen Haus erfüllt. Ihr Schwachpunkt: das linke Knie. Nach einem Sturz in der Schule war es immer wieder der Grund für Arztbesuche, Krankenhausaufenthalte und Reha.

23 Operationen hat Marion S. ausgehalten, bis ein Professor das Gelenk schließlich versteifte. „Anfang der 80er gab es keine Kniearthroskopie. Und 1999 hieß es: ‚Knie abnehmen oder versteifen‘“, erzählt sie am Küchentisch. „Ich hab‘ mich fürs Versteifen entschieden. – Und dann ging es los.“

Krankheit und geplatzte Träume

„Das Haus war nichts. Die Schulden dafür wurden uns zu viel. Meine Mutter wurde pflegebedürftig. Und mit dem steifen Knie – sobald man schwerbehindert ist, will einen keiner mehr.“ Sie klingt nüchtern. Sie bekommt Arbeit in einer Bäckerei, macht ein Kurs zur Pflegehelferin – alles zu belastend. Der Traum von Familie, Haus, Arbeit – geplatzt. „Seit 2012 bin ich ganz alleine.“ Immerhin hat sie seit vier Jahren Hirtenhund Sophiechen zur Seite. Als die Mutter starb, verkaufte Marion …

Im
Beitrag
blättern

Lesen Sie den ganzen Magazin-Beitrag online!

von Gertraud Wittmann

Weitere Informationen unter:
www.freude-durch-helfen.de

Nach oben scrollen