Zwei Sterne leuchten in Kaikenried
THOMAS GERBER überzeugt die Michelin-Tester mit Geschmack und Textur
Aufrecht schritt Thomas Gerber im Juni die Stufen zur Bühne des Gesellschaftshauses Palmengarten in Frankfurt hoch, wo er im Scheinwerferlicht in die dargebotene weiße Kochjacke mit den aufgenähten zwei Michelin-Sternen schlüpfte. „Du bist jetzt einer von 47 Zwei-Sterne-Restaurants in Deutschland“, sagte der Moderator. Mit feuchten Augen erwiderte Gerber: „Was soll ich sagen dazu – das ist absoluter Wahnsinn. Macht einen stolz.“
Noch Monate später bekommt der Küchenchef der Gourmetstube des Landromantikhotels Oswald in Kaikenried Gänsehaut, wenn er an diesen emotionalen Moment denkt. Gerechnet hat er mit der Auszeichnung nicht, darauf gehofft schon. Und vor allem hat er gemeinsam mit seinem fünfköpfigen Küchenteam viel dafür gearbeitet.
2014 hat der gebürtige Cottbusser Thomas Gerber als Küchenchef in der Gourmetstube Oswald des 500-Einwohner-Dörfchens im Bayerischen Wald begonnen, schon im Jahr darauf wurde das Restaurant mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet. Laut Guide Michelin bedeutet das: Dieses Lokal ist „einen Stopp wert. Hier findet man eine Küche voller Finesse, Produkte von ausgesuchter Qualität und ausgeprägten Aromen.“
Neun Jahre ein Stern in Folge
Jedes Jahr speisten seitdem die Inspektoren des weltberühmten Gastro-Führers inkognito in der edlen Gourmetstube – wie oft, wann, und mit wie vielen Test-Essern, weiß Gerber nicht. Aber für ihn spielt es auch keine Rolle. Er möchte jeden Gast begeistern, stetig das Niveau steigern. Mit dieser Einstellung und konstanter Leistung hat er geschafft, den einen Stern seit neun Jahren zu halten.