Florian Meierott

Stargeiger Florian Meierott

Von der Putzkammer auf die großen Bühnen der Welt

Er war vier Jahre alt, als er sich in den Klang der Geige verliebte: Florian Meierott aus Marktbreit bei Würzburg. Wenig später übte er morgens vor der Schule, nach der Schule – und weil das noch nicht genug war, schloss er mit dem Hausmeister der Schule einen Deal ab: „Ich spiele für Euch ein Weihnachtskonzert – und dafür darf ich in Pausen und Freistunden im Putzraum üben.”

Bach spielt er auswendig
Meierott übte und übte. Er studierte Violine bei namhaften Violinisten wie Max Speermann und Ulf Hoelscher und besuchte Meisterkurse bei Zachar Bron und Ruggiero Ricci. Von 2008 bis 2014 lehrte er Violine und Didaktik an der Hochschule für Musik in Würzburg. Unzählige Konzerte führten den mit vielen Preisen überhäuften, international bekannten Violinisten auf die großen Bühnen der Welt – von ganz Europa über Japan und Amerika bis Südafrika. Als Solist begeisterte er im Mozarteum Salzburg, in der Berliner Philharmonie, Brüssel, London, Rom und Paris. Dabei spielt er als einer von wenigen Geigern weltweit Johann Sebastian Bach auswendig. Wie viele Stunden er dafür üben musste hat er nicht genau ausgerechnet, aber „unter 60.000 Stunden läuft da gar nichts”.

Begeisterung weitergeben
Die Geige ist noch immer Florian Meierotts ständiger Begleiter, „sozusagen mein dritter Arm”. Über 50 CDs hat er inzwischen solistisch eingespielt und eine Vielzahl eigener Stücke komponiert. Um abseits der großen Bühnen mehr Zeit mit seinen beiden Kindern und seiner Frau zu haben, gründete er 2011 eine Geigenschule für Violine und Viola. Über Instagram, Youtube und vor allem eine sechsbändige Geigenschule für Anfänger bis Profis gibt er sein Wissen und Können an junge Musiker weiter – auch an seine eigenen Kinder. Mit seinem elfjährigen Sohn will er bald in New York gemeinsam auf der Bühne stehen. Denn Auftritte bieten Kindern die Möglichkeit, sich zu beweisen und erste Erfolge zu feiern, findet Meierott. Deshalb veranstaltet er regelmäßig internationale Geigenwettbewerbe.

Klassik trifft Moderne
Wie es ihm gelingt, junge Menschen für die Geige zu begeistern? Er organisiert zum Beispiel Konzerte in der Natur und baut mit Projekten wie „Rock meets Paganini“ Brücken zwischen Klassik und Moderne. „Ich spiele auch mal die Toten Hosen oder AC/DC”, sagt der 57Jährige – aber letztendlich komme man immer wieder auf Beethoven, Bach und Co zurück.
2022 gründete er die International Violin Academy Florian Meierott für angehende Profimusiker. Vier Studiengänge werden in der Villa Paganini in Marktbreit angeboten, damit junge Geiger aus ihrer Passion einen Beruf machen können, von dem sie leben können.

Geigende Engel
Zu Weihnachten schlüpfen Meierott und seine Kinder in Engelskostüme und treten zusammen mit dem von ihm gegründeten „Engelsorchester” in der Kirche auf. Sie spielen Weihnachtslieder, die ganze Gemeinde singt mit. Auch so weckt man Begeisterung für Musik.

Weitere Informationen:
www.violinschulemeierott.de

Konzerte
Wer Florian Meierott live erleben möchte, kann am 14. Dezember um 18 Uhr in der Hofkirche der Würzburger Residenz das Konzert “Vivaldi, Tiepolo und Europa” besuchen.

Im Frühjahr 2026 musiziert er mit dem Orchester Villa Paganini bei dem Konzert „Haydn und Beethoven“, Romanze und Violinkonzert, in der Marktbreiter Kirche St. Nikolai.

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von Dr. Marina Jung und Ulrike Kühne

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